Koronare Herzkrankheit
Erkrankung der Herzkranzgefäße
Zur Abklärung einer Durchblutungsstörung des Herzens wird im Regelfall eine Stress Herz-MRT Untersuchung durchgeführt. Die Herz-MRT eine der fortschrittlichsten, schonendsten und zudem eine strahlungsfreie Untersuchung und stellt eine der präzisesten Untersuchungsmethoden zur Feststellung einer Durchblutungsstörung des Herzens dar. Sind die Herzkranzgefäße (Koronararterien) verengt, spricht man von einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Die Herzkranzgefäße sind Blutgefäße, die direkt auf dem Herzen liegen und sich um das Herz herumwinden und so den Herzmuskel mit lebensnotwendigem Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Im Regelfall gibt es eine Hinterwandarterie (RCA) sowie einen Hauptstamm, der sich in eine Vorderwandarterie (LAD bzw. RIVA) und Seitenwandarterie (RCX) aufteilt.
Verengungen der Herzkranzgefäße können zu einer Durchblutungsstörung (Ischämie) des Herzens führen und so das Herz schädigen, was zu Herzinfarkten, Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall auch zum Tod führen kann. Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen weiterhin die Haupttodesursache in Deutschland dar.
Die Stress Herz-MRT eine fortschrittliche, schonende und strahlungsfreie Untersuchung und stellt eine der präzisesten Untersuchungsmethoden zur Feststellung einer Durchblutungsstörung des Herzens dar. Im Vergleich zu einer noch häufig angewendeten invasiven Diagnostik mittels Herzkatheter und Flußdrahtmessung (FFR) ist die Stress Herz-MRT hinsichtlich der Genauigkeit und Prognose gleichwertig (siehe Studie) und dabei anderen alternativen Verfahren zur Feststellung einer Durchblutungsstörung, wie etwa einer Myokardszintigraphie, deutlich überlegen (siehe Studie).
Die Stress Herz-MRT besticht nicht nur durch ihre Genauigkeit, sondern auch durch die damit verbundene Aussagekraft hinsichtlich einer Prognose. So haben große Langzeitstudien belegt, dass die Stress Herz-MRT Diagnostik einen wichtigen und sehr hohen prognostischen Nutzen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse (Herzinfarkt, kardiovaskulärer Tod) hat. Die Studien finden Sie unter www.jamanetwork.com und www.sciencedirect.com.
All diese Merkmale haben dazu geführt, dass die moderne Stress Herz-MRT Diagnostik zur Feststellung einer Durchblutungsstörung in den kardiologischen Leitlinien fest verankert ist.
Myokarditis & Perikarditis
Herzmuskel- & Herzbeutelentzündung
Die Feststellung einer Herzmuskelentzündung / Herzbeutelentzündung ist eine wesentliche Stärke der Herz-MRT Diagnostik, weshalb sie auch als nicht-invasiver Test der Wahl zur weiteren Diagnostik bei V.a. Myokarditis/Perikarditis gilt. Die funktionelle, hoch-auflösende Untersuchung gewährt uns einen „tiefen Blick“ in Ihr Herz und dessen Funktion, sodass wir hier viele Erkenntnisse gewinnen, um etwa eine Herzmuskelentzündung auszuschließen oder zu diagnostizieren.
Durch die hohe Auflösung und moderne innovative Verfahren (wie beispielsweise parametrisches T1 und T2 mapping) erhalten wir detaillierte Informationen über die Struktur des Herzmuskels und eine mögliche Entzündung des Herzmuskels/Herzbeutels. Mittels einer ergänzenden Kontrastmittelgabe können wir zudem narbige Veränderungen des Herzmuskels/Herzbeutels sehen und erhalten hierüber weitere wichtige Informationen. Gerade im Zuge der aktuellen COVID Pandemie sind vermehrt Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen beschrieben worden, sodass die Herz-MRT hier helfen kann diese auszuschließen oder zu diagnostizieren.
Kardiomyopathien
Herzmuskelerkrankungen
Es gibt unterschiedliche Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien). Durch die funktionelle, hoch-auflösende MRT Untersuchung ist es möglichen einen „tiefen Blick“ in Ihr Herz und dessen Funktion zu erhalten, sodass wir hier viele Erkenntnisse zur Differenzierung der unterschiedlichen Herzmuskelerkrankungen bekommen. Durch die hohe Auflösung und moderne innovative Verfahren (wie beispielsweise parametrisches mapping) erhalten wir detaillierte Informationen über die Struktur und Funktion des Herzmuskels. Mittels einer ergänzenden Kontrastmittelgabe können wir zudem narbige Veränderungen des Herzmuskels sehen und erhalten hierüber weitere wichtige Informationen, um die Erkrankung weiter einzuordnen und ggf. so eine invasive Untersuchung mit Gewebeentnahme (Biopsie) zu vermeiden. Zu den wichtigsten Fragestellungen in diesem Bereich zählen folgende Herzmuskelerkrankungen:
- Hypertrophe (nicht) obstruktive Kardiomyopathie (HOCM)
- Hypertensive Herzerkrankung (Bluthochdruckherz)
- Dilatative Kardiomyopathie
- Arryhthmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC)
- Linksventrikuläre non-compaction Kardiomyopathie (LVNC)
- Mitbeteiligung bei Systemerkrankungen (Amyloidose, Sarkoidose, Hämochromatose, Anderson-Fabry Erkrankung, rheumatologische Grunderkrankung)
Herzmuskelbeteiligung
bei Systemerkrankungen
Auch systemische Erkrankungen können das Herz betreffen. Die Feststellung einer Herzmitbeteiligung ist eine wesentliche Stärke der Herz-MRT Diagnostik. Die funktionelle, hoch-auflösende Untersuchung gewährt uns einen „tiefen Blick“ in Ihr Herz und dessen Funktion, sodass wir hier viele Erkenntnisse gewinnen, um etwa eine Herzmuskelbeteiligung auszuschließen oder zu diagnostizieren.
Durch die hohe Auflösung und moderne innovative Verfahren (wie beispielsweise parametrisches mapping) erhalten wir detaillierte Informationen über die Struktur des Herzmuskels. Mittels einer ergänzenden Kontrastmittelgabe können wir zudem narbige Veränderungen des Herzmuskels sehen und erhalten hierüber weitere wichtige Informationen.
Zu den wichtigsten Fragestellungen in diesem Bereich zählen folgende Erkrankungen:
Sarkoidose
hierbei handelt es sich um eine Systemerkrankung, die v.a. die Lunge betrifft, aber auch andere Organe betreffen kann. Ist das Herz mitbeteiligt, kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen, Flüssigkeitsansammlung um das Herz (Perikarderguss) oder einer Herzschwäche kommen. Ist das Herz bei dieser Erkrankung betroffen, ist dies prognostisch und therapeutisch bedeutend. Zur weiteren Diagnostik bei V.a. eine Herzmitbeteiligung ist von den Fachgesellschaften aufgrund ihrer hohen Auflösung und Genauigkeit die Herz-MRT empfohlen. Mehr dazu finden Sie unter leitlinien.dgk.org.
Amyloidose
bei dieser Erkrankung kommt es zu Ablagerungen von veränderten Eiweißen (Proteinen). Diese können sich auch im Herzen ablagern und so zu einer schweren Herzschwäche führen. Mittels der Herz-MRT lässt sich eine genaue Aussage über eine Mitbeteiligung des Herzens und deren Ausmaß treffen. Mehr dazu finden Sie unter www.ahajournals.org.
Hämochromatose
bei der Hämochromatose kommt es zu einer Eisenablagerung in unterschiedlichen Organen. Wenn das Herz betroffen ist, ist dies Prognose-entscheidend. Mittels einer speziellen Messung lässt sich durch die Herz-MRT Untersuchung ziemlich genau der Eisengehalt berechnen und so eine Herzmuskelbeteiligung ausschließen oder bestätigen. Mehr dazu finden Sie unter www.ahajournals.org.
Anderson-Fabry Erkrankung
hierbei handelt es sich um eine seltene Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einer Ablagerung von Stoffwechselprodukten in unterschiedlichen Organen kommt. Ist das Herz betroffen, kann dies zu einer Herzschwäche und schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen führen. Die Herz-MRT ist hier bestens geeignet, um mögliche Veränderungen des Herzens frühzeitig zu erkennen. Mehr dazu finden Sie unter jcmr-online.biomedcentral.com.
Rheumatologische Grunderkrankungen
auch bei diesen Erkrankungen, wie etwa den Kollagenosen (z. B. systemische Sklerose (Sklerodermie), systemischer Lupus erythematodes), oder der rheumatoiden Arthritis kann es zu einer Mitbeteiligung des Herzens kommen. Hier reicht die mögliche Mitbeteiligung des Herzens von akuten Herzmuskelentzündungen / Herzbeutelentzündungen (Myokarditis/Perikarditis), narbigen Veränderungen bis hin zu relevanten Durchblutungsstörungen. Mehr dazu finden Sie unter jcmr-online.biomedcentral.com und link.springer.com.
Aneurysmen & Gefäßverengungen
Durchblutungsstörungen
Mit der Gefäßangiographie per MRT können krankhafte Prozesse der peripheren Gefäße (Hauptschlagader, Halsschlagadern, Becken- und Beinarterien) frühzeitig erkannt werden. Dazu gehören bespielweise Aneurysmen (Gefäßaussackungen) und Verengungen der Gefäße (Stenosen). Die Gefäßangiographie ist auch zur Untersuchung von peripheren Gefäßen geeignet.
Aneurysmen sind aufgrund ihrer Rupturgefahr gefährlich und Stenosen können Durchblutungsstörungen wie z. B. Schlaganfälle (wenn die Halsschlagadern betroffen sind) oder die sogenannte „Schaufensterkrankheit“ auslösen, bei der die Becken-Beinarterien betroffen sind.